Die neue Umgehungsstraße der R3 bei Tvrdošín ist fertiggestellt worden.

Die neue Umgehungsstraße der R3 bei Tvrdošín ist fertiggestellt worden.

Juli 22, 2025

Vor Kurzem wurde ein Abschnitt der Schnellstraße R3 eröffnet, der ursprünglich erst gegen Ende des Sommers fertiggestellt werden sollte. Die Übergabe dieses Ausbaus erfolgt also vor dem vertraglich vereinbarten Termin, was auch vom Minister bestätigt wurde. Er äußerte die Hoffnung, dass dieser Autobahnabschnitt bereits im Sommer von allen genutzt werden kann. Die aktuelle Investition beinhaltet eine rund 5,6 Kilometer lange neue Trasse, die von Tvrdošín bis nach Nižná nad Oravou führt und an den bereits 2010 eröffneten Umgehungsabschnitt von Trstená anschließt. Die R3 – ein Teil der europäischen Hauptverkehrsroute E77 – entlastet somit die frühere Hauptstraße I/59, die zuvor durch das Stadtzentrum von Trstená verlief, wodurch das innerstädtische Verkehrsaufkommen deutlich verringert wird. Der erwähnte neue Abschnitt der R3 ist bisher erst zur Hälfte fertiggestellt: Die Straße ist derzeit zweispurig, also kann in beide Fahrtrichtungen je eine Spur genutzt werden, doch den Autofahrern steht bereits ein mehr als 5 Kilometer langes Teilstück zur Verfügung. Die Strecke verläuft vom Umgehungsweg am linken Berghang entlang und nähert sich nach Überquerung des Krivý-Bachs über eine Brücke Tvrdošín, um östlich davon in Richtung Nižná weiterzuführen. Der neue Abschnitt endet bei der Ortschaft Nižná an einem höhenfreien Knotenpunkt, wo die Straße mithilfe eines Kreisverkehrs und einer Zubringerstraße an die I/59 angeschlossen wird. Der Baubeginn erfolgte im Jahr 2011, jedoch wurde der Baufortschritt durch verschiedene Faktoren verlangsamt: etwa durch umfassende geologische Untersuchungen, die Verlegung von Leitungen und pyrotechnische Untersuchungen, was sowohl die Kosten als auch die Bauzeit erheblich steigerte. Die öffentliche Ausschreibung für den Bau des Straßenabschnitts startete 2019, ursprünglich wurde mit einem Budget von etwa 75 Millionen Euro gerechnet. Während der Arbeiten erwiesen sich die tatsächlichen Geländegegebenheiten jedoch als deutlich komplizierter, weshalb das Budget später auf 76,8 Millionen Euro ohne Mehrwertsteuer korrigiert werden musste – das bedeutete eine Überschreitung um fast 3,5 Millionen Euro. Im Rahmen des Projekts wurden 11 Brücken, insgesamt mehr als 1800 Meter Lärmschutzwände, Stützmauern, Kanalisierung, Straßenbeleuchtung, Informationssysteme und weitere Infrastruktur errichtet.

Das 150-köpfige Bauteam stieß vor allem auf wesentlich härtere Gesteinsschichten als erwartet; statt herkömmlicher Erdarbeiten mussten Sprengtechniken eingesetzt werden, daher mussten auch die Bohr- und Gesteinsabbauverfahren angepasst werden, was zusätzliche pyrotechnische Untersuchungen erforderlich machte. Die Bautätigkeit wurde zudem durch die Umlegung von Gasleitungen behindert. Weitere Verzögerungen verursachten Materialmangel, Kostensteigerungen infolge der Inflation sowie ein Mangel an Arbeitskräften, der durch die Coronavirus-Pandemie zusätzlich verschärft wurde. Deshalb konnte das Projekt letztlich erst fast zwei Jahre später, also nicht wie geplant 2023, sondern erst jetzt übergeben werden. Der neue, 5,6 Kilometer lange Schnellstraßenabschnitt ist zwar nur im halben Profil ausgebaut, aber in beiden Fahrtrichtungen befahrbar und wurde mit 11 Brücken und zwei Knotenpunkten ergänzt. Dies bedeutet auch eine erhebliche Erleichterung für die Einwohner von Tvrdošín: Bisher donnern täglich mehrere tausend Fahrzeuge durch die Stadt, künftig können sie diesen Abschnitt jedoch vermeiden. Eine wichtige Entwicklung ist, dass für die Nutzung des Umgehungsabschnittes Tvrdošín weiterhin keine vignette für PKW-Fahrer erforderlich ist – das kündigte der Minister nach Rücksprache mit dem Premierminister an. Für Lastkraftwagen hingegen wird ab dem 1. August 2024 eine Mautpflicht eingeführt. Die Schnellstraße R3 Tvrdošín–Nižná entlastet in erster Linie die Stadt Tvrdošín, beschleunigt das Durchgangsaufkommen und reduziert insbesondere den Anteil der LKWs aus und nach Polen im Stadtzentrum. Nach Berechnungen des Betreibers wird der Abschnitt nach vollständiger Inbetriebnahme täglich etwa 6.500 Fahrzeuge zählen, diese Zahl könnte aber bis auf 9.500 steigen. Der grenznahe Verkehr verbessert sich somit wesentlich: Der Minister hob hervor, dass diese Entwicklung die Attraktivität der Region erhöht und die Mobilität der Arbeitskräfte wie auch den Logistikverkehr belebt. Der Direktor der NDS fügte hinzu, dass der neue Abschnitt den täglichen Schwerlastverkehr um 1.000–1.500 LKWs reduzieren kann und rund 5.000 PKW die Stadt künftig umfahren werden. Solche Veränderungen unterstützen einen kontinuierlichen Verkehrsfluss, senken Lärm- und Luftverschmutzung und verbessern damit die Lebensqualität der Anwohner. Auf nationaler Ebene plant die Slowakei im Jahr 2025 eine Rekordmenge an neuen Autobahn- und Schnellstraßenabschnitten mit insgesamt 47 Kilometern, wobei die R3 einen wichtigen Teil darstellt.