Der UMB-Abschnitt der Autobahn A3 in Siebenbürgen, die gesamte Autobahn A7 Ploiești–Focșani sowie die beiden Endpunkte der Unirea-Autobahn A8 verlieren die finanzielle Unterstützung aus dem PNRR, also dem Nationalen Aufbau- und Resilienzplan Rumäniens. Der Grund dafür ist, dass bei mehreren Vergabeverfahren Probleme aufgetreten sind und die Ausführung einiger Abschnitte nicht fristgerecht abgeschlossen wurde – das geht aus Informationen und Dokumenten hervor, die Economedia vorliegen. Die Investitionen wurden zurückgezogen, weil gravierende Unregelmäßigkeiten bei der Erlangung und Verwendung der nicht rückzahlbaren und rückzahlbaren Mittel aus dem Aufbau-Mechanismus für Rumänien festgestellt wurden. Offiziellen Unterlagen zufolge enthielten insgesamt die Vergabeverfahren für zwölf Schnellstraßenabschnitte – auf den Autobahnen A3, A7 und A8 – im Verlauf Fehler. Nach Angaben von Economedia wichen die zu diesen Verträgen ausgeschriebenen Verfahren in der rumänischen elektronischen Vergabeplattform (SICAP) und auf der offiziellen Vergabeseite der Europäischen Union (TED) inhaltlich voneinander ab. Diese Mängel beziehen sich überwiegend auf Ausschreibungen aus den Jahren 2019 bis 2022. Ein typischer Fehler war, dass in acht Ausführungsverträgen, bei denen das Vergabeverfahren ausgesetzt wurde, auf EU-Ebene keine offizielle Änderungsmitteilung veröffentlicht wurde.
Dies betraf unter anderem verschiedene Abschnitte der Autobahn Brașov–Târgu Mureș–Cluj–Oradea sowie unterschiedliche Arbeiten des Abschnitts Buzău–Focșani. Ebenso wurden bei vier weiteren Verträgen keine Daten im internationalen System veröffentlicht, die auf Änderungen bei den Einreichungsfristen, den Auswahlkriterien oder den geschätzten Werten hindeuteten. Dragoș Pîslaru, ministerverantwortlich für Investitionen und Projekte der Europäischen Union, hat bereits zuvor eingeräumt, dass es bei den Vergabeverfahren für einige Autobahnabschnitte und andere Investitionen zu Problemen kam, wodurch die PNRR-Förderung verloren ging – betroffen seien also nicht nur die Projekte, die physisch hinter dem Zeitplan zurückliegen. Pîslaru betonte zugleich, dass nach alternativen Finanzierungsquellen gesucht werde, damit die betroffenen Abschnitte der A7 und A8 doch noch gebaut werden können. Bei einer Pressekonferenz stellte der Minister klar: Der Grund für den Wegfall der aktuellen Autobahnabschnitte sei nicht eine Verzögerung bei der Ausführung, sondern eindeutig die Schwierigkeiten bei den Vergabeverfahren. Er hob hervor, dass ein Hauptproblem darin bestand, dass bestimmte Änderungen nicht im offiziellen Vergabesystem der Europäischen Union (TED) veröffentlicht wurden, wodurch die europäischen Vorschriften verletzt wurden. Cristian Pistol, Leiter des Nationalen Straßenverwaltungsunternehmens (CNAIR), bestätigte, dass tatsächlich keine Übereinstimmung zwischen den rumänischen und den EU-Vergabeplattformen bestand, betonte aber, dass dies nicht ausschließlich CNAIR anzulasten sei: Die Verbindung der IT-Systeme sei nicht Aufgabe der ausführenden Behörden. Laut Pistol lag eine Ursache für die Verzögerungen der Vergabeverfahren darin, auf die Fragen der Bieter zu reagieren, was auch bei anderen öffentlichen Ausschreibungen übliche Praxis sei. Er fügte hinzu, dass mittlerweile die beiden Plattformen automatisch miteinander verbunden seien, sodass solche Probleme in Zukunft unwahrscheinlich sind. Im Zusammenhang mit dem Fall betont die Regierung, dass man alles dafür tue, damit die prioritären Abschnitte der Autobahnen A7 und A8 finanziert werden, auch wenn dies nicht aus EU-Aufbaumitteln geschieht.